mosaik47 – an der Kante zum Himmel

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Der Himmel: ein vielgestaltiger Referenzraum, eine Leinwand für unsere Hoffnungen und Ängste, eine Brücke zur Welt – oder eine Schranke. An der Kante  zum Himmel scheiden und schärfen sich oft auch die ewig existenziellen Themen, die sich in den Texten dieses Hefts finden.

mosaik47 u.a. mit Philipp Nowotny, I. J. Melodia, Julia Koll, Baltasar Kaufmann, Torsten Siche, Markus Tacik, Carla Hermann, Philipp Kampa, Kristian Dimitrijeski, Sabine Dreßler, Jan-Erik Grebe, Samira Turan, Sonja Schön, Klára Krásenská, Norman Frank u.v.a.

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mosaik47 – an der Kante zum Himmel

Herbst 2025 / Winter 2026

 

>> Leseprobe (PDF)

„Die hohe Qualität der Zeitschrift geht eng einher mit der hohen intrinsischen Motivation der Redaktionsmitglieder, wie auch darüber hinaus dem künstlerischem Geschick all jener, die dazu beitragen – kostenlos und zugleich „unbezahlbar“. Optisch ansprechend, klar strukturiert mit flexibel, aber nicht verspielt gestalten Seiten, ist die fachlich gut kuratierte Zeitschrift nach objektiven Kriterien zu schätzen. […] Die Lektüre der aktuellen mosaik-Ausgabe löst Neugier auf die nächste aus.“

Ortwin-Rainer Bonfert über mosaik38

Kostenoffenlegung

Das mosaik ist kostenlos erhältlich. Das bedeutet jedoch nicht, dass bei der Produktion keine Kosten anfallen. Die (fiktive) Entlohnung der Arbeitsstunden im Team haben wir nach den fair-pay-Empfehlungen der IG Kultur Österreich bemessen, die Arbeitszeit der Autor*innen und Künstler*innen können wir weder ermessen noch angemessen entlohnen.

Das mosaik finanziert sich großteils über Förderung der Stadt und des Landes Salzburg sowie des Bundesministeriums für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport in Österreich. Wenn du unsere Arbeit schätzt, kannst du uns auch monetär unterstützen: Mit einem Abo, einer Mitgliedschaft oder einer einmaligen Förderung.

Mehr Infos dazu: mosaikzeitschrift.at/Geld 

mosaik47

Redaktion (44h à 17,−) *         748,–
Organisation (19h à 16,−) *     304,–
Korrektorat (14h à 17,−) *        238,–
Grafik & Satz (18h à 17,−) *     306,–
Versand (20h à 16,−) *             320,−
Druck                                       3.424,–
Versandkosten (Durchschnitt)  500,–
Marketing (Durchschnitt)         200,–
Aufwandsentschädigungen    2000,–
Künstlerische Arbeit       unbezahlbar
Summe                                 8.040,–
Auflage                                    1500
Kosten pro Exemplar             5,36,–

* diese Arbeit erfolgt größtenteils unentlohnt.

Inhalt

ohne Deckung

Philipp Nowotny – Hinschauen
I. J. Melodija – Nahkampf/Zonen
Julia Koll – madeira. pantheistische etüden
Baltasar Kaufmann – Wie alt ist das Alte, von dem du sprichst?

Zehrungen

Torsten Siche – noch sind die Türen offen
Markus Tacik – Röhricht
Carla Hermann – Augen:Ring
Philipp Kampa – Halme

kleine Nester

Kristian Dimitrijeski – Bevor die Kathedrale gebaut wurde
Sabine Dreßler – Heimat
Jan-Erik Grebe – Vor dem Schlafen
Samira Turan – Die Nachrichten meiner Zitronen

Kunststrecke von Sonja Schön

Meine Serie Der Lindwurm und der Schmetterling basiert auf Michael Endes gleichnamiger Erzählung und beschäftigt sich mit der Überwindung von Gegensätzen. In den Monotypien mit bis zu fünfzehn Farbschichten tauchen Symbole wie Kreise und Flügel auf, die sich überlagern, auflösen und neue Verbindungen schaffen. Bedrohliches und Schützendes, Schwere und Leichtigkeit, Kantiges und Weiches bilden ein facettenreiches Spiel. Durch Spiegelungen entstehen Räume, Gesichter, merkwürdige Wesen. Oft erzählen mir Menschen spontan, was sie in diesen Bildern entdecken – und vergessen dabei für einen Moment, was sie belastet oder sie, bildhaft gesprochen, von Lebensfreude und Mut getrennt hat. Aus diesen Gedanken heraus entwickelte ich kaleidoskopartige Printdesigns mit großem Farbspektrum. Ressourcenschonend auf plastikfreien, GOTS-zertifizierten Textilien in Berlin gedruckt, bilden sie den Kern meiner Kollektion Spread Your Wings. Zeitlos, vielseitig und überwiegend unisex bewegt sie sich zwischen Streetwear und Occasional Couture. Die Idee von Transformation und Balance wird so buchstäblich von Körpern getragen – zwischen Alltäglichem und Besonderem, zwischen Halt und Entfaltung. www.sonjaschoen.de

BABEL – Übersetzungen

Immer wieder lenkt Übersetzer Patrik Valouch unsere Aufmerksamkeit auf die Literatur unseres Nachbarlands Tschechien. Klára Krásenká ist eine jüngere Stimme der Gegenwartslyrik. Ihre Gedichte sind naturverbunden, spirituell und bedacht auf die zarten Zwischentöne menschlicher Beziehungen. Es herrscht eine Rastlosigkeit darin, ein spielerisches Aufbegehren, ein spitzer Humor. „Du steigst aus dem umgestürzten Auto / das Bordradio rieselt ins Dunkel“. Die hier vorgestellten Gedichte sind eine Auswahl aus dem zweiten Band der Dichterin, Veni, veni (Argo, 2025). Poesie aus größerer räumlicher Distanz erreicht uns von Autor und Übersetzer Norman Franke, der sich in Neuseeland niedergelassen hat. Das Englische wie das Deutsche sind ihm so präsent, dass sich rückwirkend nicht mehr feststellen lässt, welches Gedicht denn zuerst da war. Die Heimkehr ist jedenfalls nicht ohne Vorbehalt, Erinnerungen an eine verlorene Kindheit, den ersten Liebesverrat. Bei all ihrer Gegensätzlichkeit zeichnen sich die Gedichte von Klára Krásenká und Norman Franke durch eine starke Gegenwärtigkeit aus. Beide sind präzise Beobachter*innen mit einer reichen Bildsprache. „Und deine Armbanduhr zeigt / die Zeit eines vergangenen Tags“.

  • Klára Krásenská – Veni, veni 1-3 (Tschechisch / Deutsch)
  • Norman Franke – Heimkehr (Englisch / Deutsch)
[foejetõ]

Unter dem Mikroskop der Sprache wimmeln kleinste Wesen, weite Landschaften und Zeichensysteme. Adela Sophia Sabban und Fabian Widerna stellen Lyrik vor, die uns die gleichzeitig entlegensten und interessantesten Winkel von Mensch und Natur erschließen. Lea Schneider berichtet, was sich Tiere sagen und uns sagen könnten. Zusammengestellt vom diesmaligen foejtõ-Kurator Daniel Bayerstorfer.

Kreativraum: Solveig Landa

INTRO

„gott spielt vor sich hin / an der kante zum himmel.“ (Julia Koll, S. 11)

Der weite Himmel im strahlenden Sonnenschein eröffnet uns die Welt und lässt uns frei in die Ferne, frohgemut in die Zukunft blicken. Umgekehrt knickt oft das Gemüt ein, wenn der Himmel bewölkt und verschlossen bleibt – der gefühlte Horizont unserer Möglichkeiten schrumpft im Nebel. Der Himmel ist daher ein vielgestaltiger Referenzraum, eine Leinwand für unsere Hoffnungen und Ängste, eine Brücke zur Welt – oder eine Schranke. An der Kante  zum Himmel scheiden und schärfen sich oft auch die ewig existenziellen Themen, die sich in den Texten dieses Hefts finden: Sich selbst entdecken und wieder verlieren, zwischen Vorfahren und Nachkommen leben, Beziehungen führen, Sprachen wechseln, unverstanden bleiben – und die vielen Versprechen des Lebens, immer wieder. Auch scheinbar unversöhnliche Gegensätze und Konflikte tun sich auf, die roten und schwarzen Zonen des Lebens – und des Todes, der Impuls zur Zerstörung: „In unseren Herzen spielen / Ares’ Kinder weiterhin Fangen“ (I. J. Melodia, S.10).
Jetzt im Herbst und Winter zeigen sich gern alte Wurzeln und Kreisläufe, denen wir entstammen und vielleicht auch entfliehen wollen, die unausweichlichen Gesetze und Sprachen der Natur (auch im foejtõ ab S. 51!). Diese Archaik glimmert durchs Heft, in einer urtümlichen Sprache, die benennt, was sonst verschwiegen wird, weil es nicht heutig und schnell, sichtbar und reaktiv genug ist, die Vertiefungen und Löcher, die Wirrnisse und Wiederholungen. Wir sinken – schwelgen – warten – schweifen – irren – stocken – harren – bleiben – und werden: gewahr.

…und wenn es danach doch wieder ganz anders wird, als sich aus der Starre herleiten ließe, ganz ohne unser Zutun – – „Sehe ein verzagtes Wunder / Zu dem ich mich nicht bekenne“ (Carla Hermann, S. 22).

euer mosaik

mosaik

mosaik ist eine Plattform zur Vermittlung und Vernetzung gegenwärtiger Literaturen. Print- und Onlinepublikationen sowie Veranstaltungen treten in Synergie mit anderen Kunstformen und zielen auf die Förderung aktueller Stimmen und deren Vielfalt. Hierbei steht das Werk im Zentrum.

mosaik will Räume schaffen, um den Literatur- und Kunstdiskurs zu hinterfragen und neue Zugänge zu ermöglichen. Aus der Gesamtheit dieser Aktivitäten entsteht das namensgebende Bild.

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Zusätzliche Informationen
Gewicht 250 g
Größe 270 × 210 × 5 mm
Seiten

60

Erscheinungsjahr

2025

Verlag

edition mosaik

Zeitschrift

mosaik

ISSN

2409-0220

made in

Österreich, Salzburg

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+43 670 2053837