mosaik45 – robuste Tiere
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Ameisen, Lurche, Aalmuttern – in der neuen mosaik 45 tummelt sich so einiges. Dazwischen blitzt immer wieder der Mensch auf, sein Umgang mit seiner Innen- und Außenwelt. Im fünfzehnten Jahr unserer Zeitschrift fragen wir uns: Ist auch der Mensch ein robustes Tier?
mosaik45 u.a. mit Destina Yildirim, Sonja Grebe, Anton Maria Moser, Chili Tomasson, Kerstin Preiwuß, Seda Tunç, Tobias Roth u.v.a.
„Die hohe Qualität der Zeitschrift geht eng einher mit der hohen intrinsischen Motivation der Redaktionsmitglieder, wie auch darüber hinaus dem künstlerischem Geschick all jener, die dazu beitragen – kostenlos und zugleich „unbezahlbar“. Optisch ansprechend, klar strukturiert mit flexibel, aber nicht verspielt gestalten Seiten, ist die fachlich gut kuratierte Zeitschrift nach objektiven Kriterien zu schätzen. […] Die Lektüre der aktuellen mosaik-Ausgabe löst Neugier auf die nächste aus.“
Kostenoffenlegung
Das mosaik ist kostenlos erhältlich. Das bedeutet jedoch nicht, dass bei der Produktion keine Kosten anfallen. Die (fiktive) Entlohnung der Arbeitsstunden im Team haben wir nach den fair-pay-Empfehlungen der IG Kultur Österreich bemessen, die Arbeitszeit der Autor*innen und Künstler*innen können wir weder ermessen noch angemessen entlohnen.
Das mosaik finanziert sich großteils über Förderung der Stadt und des Landes Salzburg sowie des Bundeskanzleramtes Österreich. Wenn du unsere Arbeit schätzt, kannst du uns auch monetär unterstützen: Mit einem Abo, einer Mitgliedschaft oder einer einmaligen Förderung.
Mehr Infos dazu: mosaikzeitschrift.at/Geld
mosaik45
Redaktion (51 h à 17€) * 867,– €
Organisation (20 h à 16€) * 320,– €
Korrektorat (13 h à 17€) * 221,– €
Grafik & Satz (18 h à 17€) * 306,– €
Versand (20 h á 16€) * 320,– €
Druck 3424,– €
Versandkosten (Durchschnitt) 450,– €
Marketing (Durchschnitt) 200,–€
Aufwandsentschädigungen 2200,–€
Künstlerische Arbeit unbezahlbar
Summe 8308,– €
Auflage 1500
Kosten pro Exemplar 5,54 €
* diese Arbeit erfolgt größtenteils unentlohnt.
Inhalt
Tropfen sein
Lennart Prill – Das Missgeschick
Georg Großmann – Lurchlied
Destina Yildirim – Keşke
außer Haus
Amelie Singla – Importextport
Sonja Grebe – Wie man Gespenster domestiziert
Adam Sirovátka – Das ist Geschichte
Torsten N. Siche – Besuchszeit
Sperrbildschirm
Anton Maria Moser – Second Screen [1/3]
Jane Stone – 112
Thomas Steiner – es gibt einen zustand, in dem man tot ist
Chili Tomasson – Der Windhund
Kunststrecke von Paul Mittler
Einsamkeit ist meine Begleiterin im Atelier, die Stille, die nur unterbrochen wird vom Piepsen des Spar Lieferwagens, der rückwärts einparkt. Meine Heizung rauscht oder gluckst, manchmal ruft Carlos an. In Wien ist es Winter, es wird nie Tag in meiner Nordseiten-Wohnung. Um nicht arbeiten zu müssen, habe ich heute ein Gulasch gekocht. Das ist immer auch eine gute Gelegenheit jemanden anzurufen. Der Schnee, über den ich mich heute gewundert habe, kommt aus den Schloten der Müllverbrennungsanlage. Es kann immer etwas Unerwartetes passieren, hoffentlich ist es Besuch. Morgen koche ich vielleicht ein Hendl.
BABEL – Übersetzungen
Poesie verbindet über Sprachen hinweg. In dieser BABEL-Ausgabe stehen sehr verschiedene Texte im Mittelpunkt, die mit ihren jeweiligen Feinheiten eine besondere Kunstfertigkeit der Übersetzer*innen forderten. Seda Tunç ist selbst Dichterin, ihr erster Gedichtband welch erschien in der edition mosaik. Dieses Mal war sie als Übersetzerin tätig und hat die Gedichte von Kerstin Preiwuß für uns ins Türkische übertragen. Vielleicht gehört diese Arbeit auch zu der Kategorie „Was Schönes tun“, wie es in einem Gedicht von Kerstin Preiwuß heißt. Das Schreiben und die Schwierigkeiten damit sind auch bei der lettischen Dichterin Ligija Purinaša ein Thema.Die Texte werden regelrecht eintätowiert. Der Überschreitung körperlicher Grenzen steht das räumliche Grenzgebiet gegenüber, an die sich das lyrische Ich herantastet. Und holt in nur wenigen Zeilen, die widersprüchlichen Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Mut zusammen.
Kerstin Preiwuß (Deutsch / Türkisch von Seda Tunç)
- [Aalmutter fang an dann rede ich.] / [Yılan balığı anası başla ki ben konuşayım.]
- Will nur arbeiten. / İstediğim yalnızca çalışmak.
- Wie zählt ihr die Toten? / Ölüleri nasıl sayıyorsunuz?
Deutsch / Türkisch von Seda Tunç
Ligija Purinaša (Lettgallisch / Deutsch von Lil Reif und Sven Otto)
- akupunkturys meistare / Spezialistin für Akupunktur
- # / #
[foejetõ]
Wörter einwecken: Zwischen Weiterverarbeitung und Übersetzung, Kalligraphie und Bewegung, Liste und Poesie. Nicht als rationale Ordnung, sondern als Regal voll Marmeladen, Saucen und Rätselhaftem, das völlig prompt und saisonal ist, dabei aber gegen das Vergehen der Zeit bestens gefeit. Natürlich müssen die eingeweckten Reserven verschärft lecker sein, wenn sie das Regal je wieder verlassen wollen – schließlich stehen sie dem Ansturm des Jahreskreises gegenüber, der stets mit Neuem aufwartet. Dann aber kann der Knall entstehen: Ein Wort sagt mehr als tausend Worte. Mit Beiträgen von Anna Julian Mendlik, Daniel Bayerstorfer, Moritz Rauchhaus und demdiesmaligen foej tõ-Kurator Tobias Roth.
Kreativraum: Impulsquartier Waidhofen
INTRO
Ameisen, Lurche, Aalmuttern – in der neuen mosaik 45 tummelt sich so einiges. Dazwischen blitzt immer wieder der Mensch auf, sein Umgang mit seiner Innen- und Außenwelt. Im fünfzehnten Jahr unserer Zeitschrift fragen wir uns: Ist auch der Mensch ein robustes Tier?
Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache definiert ‚robust‘ mit den Worten ‚kräftig, derb, stark, vierschrötig, widerstandsfähig, unempfindlich’, wobei der eigentliche Wortursprung sich auf Dinge bezieht, die aus Hartholz oder Eiche sind. Nun gut, so manch ein Mensch ist sprichwörtlich aus hartem Holz geschnitzt – doch rüttelt es inzwischen so stark und laut um uns herum, sodass die allumgreifende Verheizung auch den Härtesten nicht mehr kalt lässt.
Apropos um uns herum: Das Robuste zeichnet sich ja gerade durch sein Verhältnis zur Umgebung aus, durch die Stärke und Unempfindlichkeit gegenüber dem Anderen. Doch weisen womöglich das Spüren und Hineinfühlen in dieses Andere gerade den Weg zum Widerstand gegen die Verholzung in den Köpfen. Wir klopfen an.
Und der Elefant? Er steht wie angewurzelt da, schlackert mit seinen großen Ohren und denkt mit Langmut an all das, was ihm in seinem Leben widerfahren ist. Was wohl die Zukunft bringen mag? Viel Ausdauer, Energie und Inspiration wünscht euch dabei
euer mosaik
mosaik
mosaik ist eine Plattform zur Vermittlung und Vernetzung gegenwärtiger Literaturen. Print- und Onlinepublikationen sowie Veranstaltungen treten in Synergie mit anderen Kunstformen und zielen auf die Förderung aktueller Stimmen und deren Vielfalt. Hierbei steht das Werk im Zentrum.
mosaik will Räume schaffen, um den Literatur- und Kunstdiskurs zu hinterfragen und neue Zugänge zu ermöglichen. Aus der Gesamtheit dieser Aktivitäten entsteht das namensgebende Bild.
Zusätzliche Informationen
Gewicht | 250 g |
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Größe | 270 × 210 × 5 mm |
Seiten | 60 |
Erscheinungsjahr | 2025 |
Verlag | edition mosaik |
Zeitschrift | mosaik |
ISSN | 2409-0220 |
made in | Österreich, Salzburg |