mosaik46 – von der hundstäglichen Seite
zzgl. Versandkosten
Oft sehen wir zuerst oder ausschließlich die scheinbar ‚großen Ereignisse‘, die (über-)mächtigen Akteure, die klaren Differenzen und die ‚gravierenden‘ Umstände. Literatur kann uns die magischen Funken der hundstäglichen Seiten herausfischen, den Horizont freiräumen, aus der eigenen Enge herausführen. In den Texten der mosaik46 findet sich all das. Viel Freude beim (Auf-)Lesen!
mosaik46 u.a. mit Nora Estermann, Chris Lauer, Andrea Tillmanns, Avy Gdańsk, Jakob Klein, Philipp Rhensius, Antonia Kranebitter, Michael Spyra, José F. A. Oliver, Tim Holland, Jasmin Meinold, Julian Rauter, Karla Montasser, Romina Nikolić u.v.a.
„Die hohe Qualität der Zeitschrift geht eng einher mit der hohen intrinsischen Motivation der Redaktionsmitglieder, wie auch darüber hinaus dem künstlerischem Geschick all jener, die dazu beitragen – kostenlos und zugleich „unbezahlbar“. Optisch ansprechend, klar strukturiert mit flexibel, aber nicht verspielt gestalten Seiten, ist die fachlich gut kuratierte Zeitschrift nach objektiven Kriterien zu schätzen. […] Die Lektüre der aktuellen mosaik-Ausgabe löst Neugier auf die nächste aus.“
Kostenoffenlegung
Das mosaik ist kostenlos erhältlich. Das bedeutet jedoch nicht, dass bei der Produktion keine Kosten anfallen. Die (fiktive) Entlohnung der Arbeitsstunden im Team haben wir nach den fair-pay-Empfehlungen der IG Kultur Österreich bemessen, die Arbeitszeit der Autor*innen und Künstler*innen können wir weder ermessen noch angemessen entlohnen.
Das mosaik finanziert sich großteils über Förderung der Stadt und des Landes Salzburg sowie des Bundesministeriums für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport in Österreich. Wenn du unsere Arbeit schätzt, kannst du uns auch monetär unterstützen: Mit einem Abo, einer Mitgliedschaft oder einer einmaligen Förderung.
Mehr Infos dazu: mosaikzeitschrift.at/Geld
mosaik46
Redaktion (38 h à 17€) * 646,– €
Organisation (20 h à 16€) * 272,– €
Korrektorat (13 h à 17€) * 238,– €
Grafik & Satz (18 h à 17€) * 289,– €
Versand (20 h á 16€) * 320,– €
Druck 3424,– €
Versandkosten (Durchschnitt) 500,– €
Marketing (Durchschnitt) 200,–€
Aufwandsentschädigungen 2400,–€
Künstlerische Arbeit unbezahlbar
Summe 8289,– €
Auflage 1500
Kosten pro Exemplar 5,53 €
* diese Arbeit erfolgt größtenteils unentlohnt.
Inhalt
Gegenseitigkeit
Nora Estermann – Instabil
Chris Lauer – Zugfahrt
Andrea Tillmanns – Manuel
Avy Gdańsk – Geschwärztes
im Büro
Jakob Klein – kapitalismus
Philipp Rhensius – Autoerotik
Antonia Kranebitter – Das Gespenst
Michael Spyra – Das Parteibüro
Anna Silber – hortensien
abgestellt
Caro Reichl – Als du ihn schminkst
Nora Holinski – milchiger sommer
Oliver Fahn – Hinter verschlossener Tür
Mona Schwarz – deine worte fallen zwei grad unter null
Marion Margarethe Kecht – Die Frau am Fenster
Kunststrecke von Júlia Csapó
In my artistic practice, I am interested in exploring the intricate relationship between the human and the non-human world, especially through the juxtaposition of subjective experiences and collectively accepted modes of representation. I am concerned with questions such as: How do we perceive our surroundings and ourselves within them? What are the conceptual and visual patterns that determine the way we represent the world around us? I work primarily in the medium of painting, which allows me to vary degrees of abstraction, reality, and fiction, and to combine different visual sources. I draw from geological phenomena, biological imagery, digital software, mythical stories, and personal experiences. A common element in my paintings is the meeting of the human figure with different environments. These encounters suggest a longing for harmony, while a sense of uncertainty also arises from the simultaneous presence of estrangement and interdependence.
BABEL – Übersetzungen
Mit Übersetzungen aus dem Deutschen in andere Sprachen geben wir dieses Mal den Übersetzer*innen einen Schwerpunkt. Thematisch geht es – als empathischer Widerstand gegen die Weltlage – um die Liebe. Dazu lohnt es sich, die dichterische Beziehung zwischen José F. A. Oliver und Mario Martín Gijón genauer zu beleuchten. Sie ist weniger ein Übertragen von einer Sprache in eine andere, sondern viel eher ein gegenseitiges Vers:prechen. Der Band cuerpoemas, versb:leibend von Mario Martín Gijón wurde von José F. A. Oliver aus dem Spanischen ins Deutsche gedichtet. Nun wiederum wurde seine Lyrik von Mario Martín Gijón ins Spanische über:gesetzt. Dieser pas de deux findet sich im Dialog mit dem Du wieder. Auch in den Gedichten von Katharina J. Ferner, von Sebastian Sokołowski ins Polnische übertragen, findet der Austausch mit einem Gegenüber statt, konkret
mit Ivan, einer Figur, die sie sich aus Ingeborg Bachmanns einzigem Roman Malina geliehen hat. Der Übersetzer Sebastian Sokołowski ist euch vielleicht auch schon in unserem freiVERS Format begegnet. Bleibt gespannt, welche Mosaiksteine sich in unserem Heft noch verbinden.
- José F. A. Oliver – pas de deux (Deutsch / Spanisch von Mario Martín Gijón)
- Katharina J. Ferner – salamanderin: 4, 15 (Deutsch / Polnisch von Sebastian Sokołowski)
[foejetõ]
Räume für Kunst sind Räume für Gemeinschaft. Aber wie stellen wir Gemeinschaft her? Und wer kommt eigentlich in diese Räume? Die Beiträge von Jasmin Meinold, Julian Rauter, Karla Montasser und Romina Nikolić laden ein zum Weiterdenken, darüber wie die Orte der Kunst- und Kulturvermittlung heute gestaltet sein könnten und wie man den Zentrifugalkräften der turbulenten Gegenwart manchmal trotzen kann. Zusammengestellt vom diesmaligen foejtõ-Kurator Tim Holland.
Kreativraum: Chris Lauer
INTRO
Oft sehen wir zuerst oder ausschließlich die scheinbar ‚großen Ereignisse‘, die (über-)mächtigen Akteure, die klaren Differenzen und die ‚gravierenden‘ Umstände.
Dahinter (und scheinbar darunter) verschwindet unser eigentliches Aktionsfeld, in dem wir wirksam wahrnehmen, abwarten und handeln können: Alles, was lebendig sich bewegt und verändert werden kann, findet in den kleinen, täglichen Schritten statt, in den Runden, die wir drehen, den Routinen, denen wir folgen; all unsere Möglichkeiten des Lebendig-Seins sind in den hundstäglichen Seiten, Abläufen, Unsichtbarkeiten zu finden, manchmal ganz versteckt, manchmal uns humorvoll anblinzelnd und einladend.
Wir lesen Steine auf und bauen Mauern, die uns schützen, definieren, unseren Raum erschaffen; sie stürzen wieder ein und fordern uns zum Aufbruch auf. Wir nehmen uns vor, mit unseren Müttern, Vätern, der Freundin, dem Kollegen das Eine endlich zu besprechen, aber es hat „heute eben nicht sollen sein“ (Oliver Fahn, S. 32). Wir begegnen täglich unseren Mitmenschen: Manchmal haben sie meterhoch Schnee in den Taschen, manchmal wachsen ihnen plötzlich Flügel, manchmal reicht es nur für Copy & Paste, manchmal entdecken wir beim tausendsten Gang über die Straße endlich das weite Land, die Zebras, „ihre geschwärzten Stellen, filigrane Zensurbalken: Als stünde etwas unter dem Fell, das niemand lesen soll. Zebras, verbotene Lektüre.“ (Avy Gdánsk, S. 14)
In den Texten der mosaik46 findet sich all das. Literatur kann uns die magischen Funken der hundstäglichen Seiten herausfischen, den Horizont freiräumen, aus der eigenen Enge herausführen.
Viel Freude beim (Auf-)Lesen!
euer mosaik
mosaik
mosaik ist eine Plattform zur Vermittlung und Vernetzung gegenwärtiger Literaturen. Print- und Onlinepublikationen sowie Veranstaltungen treten in Synergie mit anderen Kunstformen und zielen auf die Förderung aktueller Stimmen und deren Vielfalt. Hierbei steht das Werk im Zentrum.
mosaik will Räume schaffen, um den Literatur- und Kunstdiskurs zu hinterfragen und neue Zugänge zu ermöglichen. Aus der Gesamtheit dieser Aktivitäten entsteht das namensgebende Bild.
Zusätzliche Informationen
Gewicht | 250 g |
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Größe | 270 × 210 × 5 mm |
Seiten | 60 |
Erscheinungsjahr | 2025 |
Verlag | edition mosaik |
Zeitschrift | mosaik |
ISSN | 2409-0220 |
made in | Österreich, Salzburg |