„Die hohe Qualität der Zeitschrift geht eng einher mit der hohen intrinsischen Motivation der Redaktionsmitglieder, wie auch darüber hinaus dem künstlerischem Geschick all jener, die dazu beitragen – kostenlos und zugleich „unbezahlbar“. Optisch ansprechend, klar strukturiert mit flexibel, aber nicht verspielt gestalten Seiten, ist die fachlich gut kuratierte Zeitschrift nach objektiven Kriterien zu schätzen. […] Die Lektüre der aktuellen mosaik-Ausgabe löst Neugier auf die nächste aus.“
Kostenoffenlegung
Das mosaik ist kostenlos erhältlich. Das bedeutet jedoch nicht, dass bei der Produktion keine Kosten anfallen. Die (fiktive) Entlohnung der Arbeitsstunden im Team haben wir nach den fair-pay-Empfehlungen der IG Kultur Österreich bemessen, die Arbeitszeit der Autor*innen und Künstler*innen können wir weder ermessen noch angemessen entlohnen.
Das mosaik finanziert sich großteils über Förderung der Stadt und des Landes Salzburg sowie des Bundeskanzleramtes Österreich. Wenn du unsere Arbeit schätzt, kannst du uns auch monetär unterstützen: Mit einem Abo, einer Mitgliedschaft oder einer einmaligen Förderung.
Mehr Infos dazu: mosaikzeitschrift.at/Geld
mosaik43
Redaktion (49 h à 17€) * 833,– €
Organisation (18 h à 16€) * 288,– €
Korrektorat (15 h à 17€) * 255,– €
Grafik & Satz (22 h à 17€) * 374,– €
Versand (18 h á 16€) * 288,– €
Druck 3322,04 €
Versand (Durchschnitt) 420,– €
Marketing (Durchschnitt) 200,–€
Aufwandsentschädigungen 250,–€
Künstlerische Arbeit unbezahlbar
Summe 6230,04 €
Auflage 1500
Kosten pro Exemplar 4,15 €
* diese Arbeit erfolgt größtenteils unentlohnt.
Inhalt
waldfähig
Sophia Klink – Spirkenfilz
Anne Martin – den raum zwischen den ohren
Maria Marggraf – Pelz
Esther De Soomer – Puppenruhe
herausgefischt
Mina Herz – alle deine teile
Sarah Hensel – Ich treffe mich
Sára Köhnlein – blaulichter
Florian Oberleiter – AN LAND BRAUCHTS FÜßE, IM WASSER FISCHE
Fortgang
Ferenc Liebig – Parabel
Johanna Schmidt – Schon wieder etwas vermissen
Maria Conrad – Wir hätten es verhindert
Kristina Klecko – 100 Meter
Leh-Wei Liao – du sagst, es werde regnen
Kunststrecke von Kathrin Kloeckl Stan
Wie beeinflusst unser Verhaftetsein in unserem menschlichen Körper unser Handeln und Denken? Woher kommt das Bedürfnis Körper & Geist oder Mensch & Natur als Oppositionen zu setzen? Und was wäre, wenn wir probierten, Würmern zuzuhören und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen? Fragen wie diese stehen im Zentrum der künstlerischen Arbeiten von Kathrin Kloeckl Stan. In ihren reduzierten, fast abstrakten Zeichnungen, Druckgrafiken und Malereien denkt Kloeckl Stan über mögliche und unmögliche Deformationsprozesse des Körpers und eine Form kreatürlicher Identität nach. Manchmal passiert das auch in Form von Büchern oder Zines, in denen Bilder und Texte in einen Dialog treten. Dabei bedient sich Kloeckl Stan oft der Denkfigur des Wurmes, die es ihr erlaubt, ein tiefer liegendes Bewusstsein freizuschürfen: das Wurmbewusstsein. Denn, so proklamiert sie in ihrem Wurm-Manifesto: Wir alle sind Wurm auf dem Weg zum Kompost.
BABEL – Übersetzungen
BABEL stellt dieses Mal drei tschechische Lyriker*innen in der Übersetzung von Patrik Valouch vor. Alle vier Gedichte beschäftigen sich mit der Wandelbarkeit, Fragilität und Ewigkeit von Körper und Sprache. In den ersten zwei Gedichten verwandelt Kateřina Bartlová in ihrer üppigen und überbordenden Sprache Geist zu Körper und Körper zu Geist. In Abend am Strand zeigt Petr Ligocký in einer schlichten, aber strikten Sprache, wie zart und zerbrechlich eine träumerische Urlaubsidylle sein kann, wenn ein Paar unversehens auf den winzigen Körper einer verendeten Möwe trifft. Zofia Bałdyga reflektiert in handmade die Verluste und Funde von Sprache und Geschichte: Kann ein Gedicht ein Handatlas sein, der uns durch das labyrinthische Gestrüpp einer globalisierten Welt führt?
Kateřina Bartlová
- ještě před chvílí […] / noch vor einem augenblick […]
- jsem naivní […] / ich bin naiv […]
Petr Ligocký – Večer na pláži / Abend am Strand
Zofia Bałdyga – handmade / Handmade
[foejetõ]
In der mittlerweile dreiundvierzigsten Ausgabe der mosaik schadet es mit Sicherheit nicht, mit dem bisherigen Aufbau des foej tõ in Revision zu gehen. Und dank des wunderbaren Netzwerks, das wir uns in der nun vierzehnjährigen Geschichte von mosaik aufgebaut haben, kennen wir auch wunderbare Menschen, die uns bei solchen Prozessen
unterstützen. Deshalb kuratiert Anna-Maria Stadler – Autorin, Künstlerin und Kulturarbeiterin – den diesmaligen foej tõ, in dem drei Gastbeiträge zum Thema der Widerspenstigkeit versammelt sind.
Kreativraum: Semmelweisklinik
INTRO
Das mosaik ist ein Ort für Stimmen: zumeist noch nicht so laut, noch nicht so viel in andrer Munde – doch voller Kraft und Sonorität: „kaulquappen quaken nicht“. Eben. Kein Gequake. Vielmehr ein scheinbar stilles, doch wuseliges und dennoch elegantes Gleiten durchs Gewässer. Besonders schön entfaltet sich übrigens der Klang des diesmaligen Hefttitels, wenn er von Menschen mit Tiroler Zungenschlag, wie es die zwei mosaik-Gründer*innen sind, gesprochen wird!
Das Gedicht von Florian Oberleiter, dem dieses titelgebende Zitat entspringt, führt vom Ländlichen in den Fluss:
im taltal drin
hinaus ins tal
verlass das tal
im taltal zhaus
Auf dem Weg durch die Ausgabe 43 durchstreifen wir waldiges Terrain, begeben uns tief ins Moor hinein, treffen auf einen wehrhaften Bären, auf eine Raupe im Winter – und auf das Andere, das unscharfe Gegenüber, das oft noch Unbekannte: „Sie war die Fremde, immer“, wie es Maria Conrad beschreibt. Ob für fremde, also neue, oder für bereits uns bekannte Autor*innen – das mosaik ist ein Zuhause: für Texte, für euch, für uns – für das Wort und das Wir. Oder wie es Anne Martin in den raum zwischen den ohren beschreibt: „lernen den netzen zu vertrauen”.
Und so vertrauen auch wir dem Verbindenden, graben uns in die Texte ein und spüren ihnen nach.
Fühlt euch zuhause in dieser Ausgabe und lasst sie in euch erklingen!
euer mosaik
mosaik
mosaik ist eine Plattform zur Vermittlung und Vernetzung gegenwärtiger Literaturen. Print- und Onlinepublikationen sowie Veranstaltungen treten in Synergie mit anderen Kunstformen und zielen auf die Förderung aktueller Stimmen und deren Vielfalt. Hierbei steht das Werk im Zentrum.
mosaik will Räume schaffen, um den Literatur- und Kunstdiskurs zu hinterfragen und neue Zugänge zu ermöglichen. Aus der Gesamtheit dieser Aktivitäten entsteht das namensgebende Bild.
Zusätzliche Informationen
Gewicht | 250 g |
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Größe | 270 × 210 × 5 mm |
Seiten | 60 |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Verlag | edition mosaik |
Zeitschrift | mosaik |
ISSN | 2409-0220 |
made in | Österreich, Salzburg |