Wer deutet die Welt?

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Wer besitzt wen oder was, wer wird von wem oder was besessen? Wem gehört die Natur? Wer besitzt Kapital und Produktionsmittel? Wessen Leben, wessen Erinnerung zählt?

Sandra Chatterjee, Stefanie de Velasco, Amir Gudarzi, Lisa-Viktoria Niederberger, MIROSLAVA SVOLIKOVA und Stefanie Wuschitz fragen u. a. nach Möglichkeiten nachhaltiger Autor*innenschaft und Kunstproduktion, dokumentieren emanzipative Frauen-Bewegungen in Indonesien oder untersuchen den weiblichen Körper im Spannungsfeld vielfältiger Besitzverhältnisse

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„Eine Empfehlung der edtiion mosaik in Salzburg. Die Redaktion befindet, dass dieser Verlag mit diesen Büchern unbedingt mehr Aufmerksamkeit verdient!“ – berlink.de

WER DEUTET DIE WELT?

Ein Essayband zu Besitz, Macht und Hegemonie

Besitz wirkt auf weit verzweigte und komplexe Weise. Macht kann ausgeübt werden durch weiße Dominanz, Finanzmonopole oder heterosexuelle Normen. Und so unterschiedlich Formen der Hegemonie sein können, so differenziert ist auch die Kritik und Gegenwehr.

Als literarische Erweiterung des Open Mind Festivals der ARGEkultur haben wir sechs Autor*innen eingeladen, den auf dem Festival verhandelten Themenschwerpunkten aus ihrer spezifischen Perspektive und anhand einzelner konkreter Beispiele zu begegnen. Die Autor*innen Sandra Chatterjee, Amir Gudarzi, Lisa-Viktoria Niederberger, Stefanie de Velasco, Miroslava Svolikova und Stefanie Wuschitz fragen u.a. nach Möglichkeiten nachhaltiger Autor*innenschaft und Kunstproduktion, dokumentieren emanzipative Frauen-Bewegungen in Indonesien oder untersuchen den weiblichen Körper im Spannungsfeld vielfältiger Besitzverhältnisse.

Inhalt:

Lisa-Viktoria Niederberger – Die Entenfrau. Oder: Hinter der Sandkiste für Erwachsene

Stefanie Wuschitz – Aktivismus und Feminismus im Kalten Krieg

Sandra Chatterjee – Restriktionen und Privilegien navigieren: Ein Gespräch mit Shruti Gosh

Stefanie de Velasco – Rauchzeichen – oder: Was ist ,Nachhaltiges Erzählen?

Amir Gudarzi – Wem gehört die Welt? 1001 Geschichten

MIROSLAVA SVOLIKOVA – frauenkörperfragmente

Amir Gudarzi folgt Geschichten, Narrativen und Propaganda, mit denen ,wir im Westen‛ auf der einen und ,die Orientalen im Nahen Osten􀏮 auf der anderen Seite Wirklichkeiten konstruieren. Erzählungen sind hier Rohstoffe wie Erdöl, für die wir zur Not in den Krieg ziehen. Gehört die Welt am Ende jenen, die mit ihrem Narrativ überzeugen? Und was erzählen, wenn diese Ressourcen endlich sind?

Amir Gudarzi graduierte an der einzigen Theaterschule im Iran. Seit 2009 lebt Gudarzi unfreiwillig im Exil in Wien, wo er ein Studium in Theater-, Film- und Medienwissenschaften abschloss. 2017 gewann er den exil-DramatikerInnenpreis. Gudarzi erhielt zahlreiche Dramatik- und Literatur-Stipendien und arbeitet derzeit an seinem Debütroman.

 

Wem gehört der Frauenkörper? Miroslava Svolikova untersucht Schicht für Schicht den gesellschaftlichen Besitzanspruch am weiblichen Körper. Patriarchale Strukturen, biologistischer Arterhalt und kapitalistische Gewinnlogiken – sie alle fordern einen Anteil an ihm.

MIROSLAVA SVOLIKOVA, geboren 1986, studierte Philosophie und Bildende Kunst in Wien und Paris und besuchte einen Lehrgang für Szenisches Schreiben beim Dramaforum / uniT Graz. Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften, zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Retzhofer-Dramapreis 2015.

Wer gestaltet die Welt? Und für wen? Lisa-Viktoria Niederberger fordert mit dem so fiktiv wie realen Beispiel eines künstlich angelegten ‚Biotops‘ eine lebenswerte Welt für alle Bewohner*innen. Ihre Entenfrau wagt den Versuch, die Rechte jener zu vertreten, die nicht die Sprache des Homo Sapiens sprechen.

Lisa-Viktoria Niederberger, geboren 1988 in Linz, hat in Salzburg Kunstgeschichte und Germanistik studiert. Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich für Literatur 2019. Gegenwärtig studiert sie Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz. Das literarische Debüt ‚misteln‘ ist im März 2018 in der edition mosaik erschienen.

 

Welche Kunst wird aus einer privilegierten Position geschaffen? Und für welches möglicherweise wiederum privilegierte Publikum? Die globale Pandemie hat bestehende Ungleichheiten deutlich sichtbar gemacht – Sandra Chatterjee und Shruti Ghosh gehen im Gespräch akuten globalen und regionalen Phänomenen nach.

Sandra Chatterjee ist  Choreographin und Wissenschaftlerin. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit den Forschungsschwerpunkten Performance, Kultur- und Tanzwissenschaften, Migration sowie Gender- und Postcolonial Studies erkundet sie  die Überschneidungspunkte zwischen Theorie und künstlerischer Praxis.

Wie gelingt es gegen multiple Unterdrückungsstrukturen von Kolonialismus, Kapitalismus und Patriarchat anzugehen? Diese Frage stellte sich die Bewegung selbstbewusster Frauen Indonesiens vor 70 Jahren. Viele Mitglieder bezahlten Mitte der 60er Jahre mit ihrem Leben dafür. Stefanie Wuschitz gibt Einblick in ihr künstlerisches Forschungsprojekt zur einst größten Frauenbewegung der Welt.

Stefanie Wuschitz beschäftigt sich mit der Schnittstelle zwischen Kunst, Forschung und Technologie, mit Fokus auf critical media practices (feminist hacking, open source technology, peer production). Sie studierte Medienkunst in Wien und New York. 2014 schloss sie ihr Doktorat über feministische Hackerspaces an der TU Wien ab.

 

Wie ist es möglich aus dem kapitalistischen Literaturbetrieb auszubrechen und zu einem ,Nachhaltigen Erzählen‘ zu kommen? Statt den nächsten Roman zu schreiben, begab sich Stefanie de Velasco als erste Künstlerin weltweit in einen Klimastreik vor der Akademie der Künste in Berlin. Von ihrer anhaltenden Suche nach einem ,Nachhaltigen Erzählen‘ und ihren ersten Erkenntnissen darüber berichtet sie uns hier.

Stefanie de Velasco wuchs als Kind spanischer Einwanderer im Rheinland auf. Ihr Romandebüt ‚Tigermilch‘ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und für das Kino verfilmt. Von November 2019 bis Februar 2020 streikte sie  vor der Akademie der Künste in Berlin für eine gerechtere Klimapolitik. Derzeit ist sie mit einem selbstgebauten Wohnfahrrad unterwegs – auf der Suche nach der Literatur der Zukunft.

Zusätzliche Informationen
Gewicht 300 g
Größe 190 × 125 × 1 mm
Verlag

edition mosaik

Erscheinungsjahr

2020

Bindung

Klebebindung, Softcover

Seiten

68

herausgegeben von

Theresa Seraphin, Josef Kirchner

ISBN

978-3-9504843-5-9

Auflage

1

made in

Österreich, Salzburg

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