mosaik29 – neutral wie üblich

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„Mich interessieren vor allem Stimmen und Texte, die Sprache nicht als Werkzeug begreifen, sondern als, Material, in dem sich Kollektivität und Individualität derart durchdringen, dass ihre Wahrheit mein Verstehen übersteigt, mich zugleich aber übersetzt.“ – wir stimmen der Verlegerin Daniela Seel zu: Kunst ist notgedrungen provokant, irritierend – und manchmal ist sie auch „neutral wie üblich“. Wir können, müssen, dürfen so widersprüchlich, verschoben und unpassend bleiben, wie wir sind.

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mosaik29 – neutral wie üblich

Sommer 2019

Kostenoffenlegung

Das mosaik ist kostenlos erhältlich. Das bedeutet jedoch nicht, dass bei der Produktion keine Kosten anfallen. Die (fiktive) Entlohnung der Arbeitsstunden im Team haben wir nach den fair-pay-Empfehlungen der IG Kultur Österreich bemessen, die Arbeitszeit der Autor*innen und Künstler*innen können wir weder ermessen noch angemessen entlohnen.

Das mosaik finanziert sich großteils über Förderung der Stadt und des Landes  Salzburg sowie des Bundeskanzleramtes Österreich. Wenn du unsere Arbeit schätzt, kannst du uns auch monetär unterstützen: Mit einem Abo, einer Mitgliedschaft oder einer einmaligen Förderung.

Mehr Infos dazu: mosaikzeitschrift.at/Geld 

mosaik29

Redaktion (94h à 17€) *    1258,00€
Organisation (49h à 16€) * 704,00€
Korrektorat (22h à 17€) *    374,00€
Grafik & Satz (18h à 17€) * 306,00€
Druck                                2722,83€
Versand (Durchschnitt)       385,46€
Marketing (Durchschnitt)    320,00€
Künstlerische Arbeit     unbezahlbar
Summe                            6070,29€
Auflage                                     1500
Kosten pro Exemplar            4,05€
Kosten pro eBook                    2,23€

* diese Arbeit erfolgt unentlohnt!

Inhalt

Fernreisende
  • Christiane Quandt – Chak Mool
  • Daniel Klaus Angeln
  • Paul Jennerjahn fensterstudie
  • Thomas Ballhausen  Stormy Miranda
  • Anne Laubner  so gut wie wir
Artgenossen
  • Anne Martin  sanft
  • Christoph Schwarz  Der Kanzler
  • Camilla Schütz  manchmal wird es wenigstens abend
  • Knut Birkholz  Ausflug
  • John Sauter  Flaggen
Vierzehn Fremnde
  • Martin Peichl  Evolution
  • Gloria Ballhause  Rendezvous mit Vogel
  • Thordis Wolf  48komma3 gigabyte du
  • Thyra Thorn  Kakerlake
  • Stefanie Schweizer  Nachricht nach dem Tonsignal
  • Katherina Braschel  Die Wippe als Metapher für einen Früchstücksgedanken.
Kunststrecke von Vanessa Steiner
BABEL – Übersetzungen
  • Jerzy Jarniewicz – Drzwi zamyka kto ostatni / Der Letzte schließt die Tür (aus dem Polnischen von Michael Pietrucha)
  • Camelia Iuliana Radu – Îmbrățișare / Umarmung (aus dem Rumänischen von Manuela Klenke)
  • Alen Besic – Poezija nastaje / Die Poesie entsteht (aus dem Bosnischen von Jelena Radovanovic)
  • Peter Spafford – People with kids / Leute mit Kindern (aus dem Englischen von Matthias Engels)
Kolumne
  • Peter.W.: Das halbe Glas, Hanuschplatz #17
Rezension
  • Andreas Neuhauser – „Das Problem mit der Geschichte“ (Rezension BELLA triste #53)
Zeitschriftenschau
  • Josef Kirchner: Dadasophie & Deutschland
Interview
  • Marko Dinić – „Lyrik für 1354 Menschen“
    (Interview mit Daniela Seel vom Verlag kookbooks)
Kreativraum mit Zoltán Lesi

INTRO

„alles wird neu alles wird stolz alles
wird win win wer
weint kontaminiert den boden“
– Anne Laubner

In unseren Tagen wird viel poliert, konfektioniert, optimiert. Das Leben wird in schönen, sterilen Ideal-Bildern gezeigt, gedacht, gemessen und in diese enger werdenden Normvorstellungen gegossen. Dazu gehört auch die glatte Oberfläche: Nicht definieren, sich nicht festlegen. Neutral bleiben – wie üblich.

In unserer Gesellschaft will (fast) jede*r Mittelschicht sein, (fast) jede politische Partei gibt vor, die sogenannte Mitte zu vertreten. Mitte wird gleichgesetzt mit Normalität: Etwas Gewöhnliches, Übliches, Neutrales wird konstruiert, das Sicherheit zu geben vorgibt inmitten des unwägbaren Lebens, der unübersichtlichen Welt.

Nur nicht zu weit abweichen, sonst könnte man plötzlich interessant werden. Aber gerade die Kanten und Furchen und Abgründe sind die spannenden Orte: Im Kontakt mit unbekanntem, unbequemem Terrain können wir Neues entstehen und wachsen lassen, dort kann echte Innovation entstehen: sozialer und zivilisatorischer Fortschritt. Solche Randbereiche – Übersehenes, Vergessenes, Verdrängtes – zu erforschen sehen wir als Aufgabe einer Literaturzeitschrift, als Aufgabe von Kulturvermittlung generell.

„Mich interessieren vor allem Stimmen und Texte, die Sprache nicht als Werkzeug begreifen, um etwas oder sich auszudrücken, sondern als, sagen wir mal, Material, in dem sich Kollektivität und Individualität derart durchdringen, dass ihre Wahrheit mein Verstehen übersteigt, mich zugleich aber übersetzt.“
– Daniela Seel im Interview, S. 60

Kunst ist daher notgedrungen provokant, irritierend – und manchmal ist sie auch „neutral wie üblich“. Denn auch wenn der Waffenstillstand ausgerufen ist, der pH-Wert bei 7 liegt und scheinbar wissenschaftliche Objektivität vorherrscht, reflektiert sie weiter munter unser Leben – wie es ist und wie es (offenbar!) sein soll. Wir können, müssen, dürfen jedenfalls so widersprüchlich, verschoben und unpassend bleiben, wie wir sind.

Viel Freude mit der neuen Ausgabe,

euer mosaik

mosaik

mosaik ist eine Plattform zur Vermittlung und Vernetzung gegenwärtiger Literaturen. Print- und Onlinepublikationen sowie Veranstaltungen treten in Synergie mit anderen Kunstformen und zielen auf die Förderung aktueller Stimmen und deren Vielfalt. Hierbei steht das Werk im Zentrum.

mosaik will Räume schaffen, um den Literatur- und Kunstdiskurs zu hinterfragen und neue Zugänge zu ermöglichen. Aus der Gesamtheit dieser Aktivitäten entsteht das namensgebende Bild.

www.mosaikzeitschrift.at

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Zusätzliche Informationen
Gewicht 250 g
Größe 270 × 210 × 3 mm
Seiten

64

Erscheinungsjahr

2019

Verlag

edition mosaik

Zeitschrift

mosaik

ISSN

2409-0220

made in

Österreich, Salzburg

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+43 670 2053837